2012 WhyPlayJazz (RS006), CD + MP3 Album Download
Felix Franzke (git), Hendrik Krause (eb), Friedemann Pruß (dr), Johannes Moritz (sax)
Recorded by Jean-Boris Szymczak and Andreas Stoffels on January 6 - 8th 2011 at Studio P4, Berlin. Mixed and mastered by Arne Schumann and Josef Bach June/July 2011 at Schumann&Bach, Berlin. Produced by Frank Möbus.
Die junge Band „Eder“ stammt aus Berlin/Leipzig und schreibt kraftvolle Songs, welche die Grenzen zwischen experimenteller Rockmusik, modernem Jazz und freier Improvisation verschwinden lassen. Nicht zuletzt die unermüdliche Suche der Musiker nach neuen klanglichen Ausdrucksmöglichkeiten lässt die Songs der Band äußerst zeitgemäß und nie eintönig wirken.
Der Gitarrist Felix Franzke versteht es, seinen Sound geschmackvoll durch Effekte jeglicher Couleur zu erweitern. Auch die anderen Musiker sind weit davon entfernt musikalisch ausgetretene Pfade zu betreten. Mit dem jungen Saxophonisten Niklas Kraft als quasi Frontmann/Sänger der Band kann spontan Alles passieren. Seine erstaunlich reife und farbige Klangwelt bringt elegisch gespielte Melodien genauso wie energiegeladenen Linien hervor. Die Klangvielfalt des Schlagzeugers Friedemann Pruß umfasst dutzende kleinteilige Effekte wie Gongs, Spieluhren und Rasseln, welche sich dann wiederum mit dem verzerrten oder oktavierten Bass von Hendrik Krause vereinen. Dabei entstehen in vielen Songs frische und interessante Klangtexturen. Bemerkenswert ist die Fähigkeit aller Mitglieder der Band, sich in den Dienst eines homogenen Gesamtklangs zu stellen, ohne dabei die Vitalität und die Ausdruckskraft des Einzelnen vermissen zu lassen.
Eder klingt lyrisch und experimentell, minimalistisch und ekstatisch, laut und leise.
Ihr erstes Album, das vom Gitarristen und Komponisten Frank Möbus (Roter Bereich) produziert wurde, stellt auch gleich die berechtigte Frage Und was ist mit mir? Man will mitmischen, bringt sich ein, fordert Wahrnehmung der eigenen Kreativität und Spielauffassung ohne sich in eine Schublade einzuordnen. (...) Die Musik darauf ist poetisch, nachdenklich ruhig, dann plötzlich laut und schrill.
"Und was ist mit mir?" ist vielleicht ein bescheuertes, vielleicht ein supercooles, auf jeden fall aber ein überaus spannendes album, wie man es sonst wohl noch nie gehört hat.
Auch wenn die Instrumentierung traditionell scheinen mag, die Musik ist alles andere als traditionell. Eder würzen ihr schmackhaftes und abwechslungsreiches Gebräu aus Jazz und Rock mit wohldosierten Prisen Pop, Rhythm'n'Blues, gar Postrock, und schließlich doch - sozusagen als musikalisches Pendant zu einer Prise Chili - mit einigen freiformatigen Passagen. In dem weitgehend strukturlosen IDKOKDW zeigt sich das Quartett sogar von einer komplett avantgardistischen Seite. Aber selbst in letzteren wird die Musik nie richtig laut oder gar wüst. Erst wenn die CD fast zu Ende ist, in Mas D'Azil, lassen die Vier es so richtig krachen. Stark, davon könnte es beim nächsten Mal ruhig noch mehr geben!
Eder repräsentieren eine Generation junger Musiker, welche die unterschiedlichen Genres und Stile absorbieren, um eigene komplexe Hybride hervorzubringen. Irgendwo zwischen Postrock und Jazz entsteht ein Organismus aus kompakten Grooves und vertrackten Strukturen, aus linearem Wohlklang und rätselhaften Freiräumen. Dabei reicht das Spektrum von lyrisch-sanften Momenten bis zur kollektiven Zerrissenheit im freien Spiel. Sie agieren geschlossen, entwerfen Themen, drängen crescendo-artig nach vorn, lösen sich dann wieder auf, aber hier ist nichts hochtrabend oder affektiert. Die Musik bleibt schlüssig. Ohne konventionelle Song-Schemata zu beachten, gelingt es Eder den Hörer mitzureißen und zu berauschen. Das ist mal spannend, mal gelassen, mal lieblich, mal sperrig, aber nie beiläufig. Kein Crossover - vielmehr eine klingende Chimäre.
As we are very much up for some secret hidden treasures - this is a band you should watch out for - great stuff. Get rid of your daily caffeine and listen to these guys - healthier & better sounding!
Eine deutsche Jazzrock-Nachwuchshoffnung veröffentlicht ihr Debütalbum: Und was ist mit mir? ... Das gut 50-minütige Album bietet in neun Tracks jene Zutaten, die aufzeigen, wofür die vier Musiker 2010 den Jazznachwuchspreis der Marion-Ermer-Stiftung der Stadt-Leipzig einheimsten: viel verspieltes Saxophon trifft auf unzählige Ideen aus Rock, Pop und sogar (moderner) R'n'B, teils auch improvisiert. Freuen darf sich nun jeder, der Wert auf frischen, verspielten Jazz(-rock) legt.
Die Musik von Eder ist frisch und innovativ. Der eigene Klang der Band sowie die Spontanität ihres Zusammenspiels sind bemerkenswert. In jedem ihrer Songs verfolgen sie ein klares musikalisches Ziel [...] es hat mir sehr viel Spaß gemacht, das erste Album von Eder zu produzieren.
Jazz is definitely not dead when you listen to the music of Eder, the search for new sounds breaking through musical boundaries is the strength of this young power band...an enjoyable and fresh surprise!