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Es braucht Querdenker wie Stefan Schultze, um dieses vielleicht spektakulärste Format des Jazz, das Band-Abenteuer Big Band, am Leben zu halten. Big Bands sind Institutionen des Jazzganzen und Lehrinstitute für den Einzelnen. Big Bands haben einen leichten Hang zum Größenwahn und einen schweren zu Disziplin und Konzept. Big Bands sind schwer zusammenzuhalten, doch in den besten Fällen kein bisschen aus der Zeit.
Stefan Schultzes Large Ensemble ist so ein bester Fall. Sozialisiert ist der Mittdreißiger mit diversen Musikformen: Jazz, Rock, Pop, Neue Musik, Klassik, ethnische Klänge, Minimal, Noise usw. Er gehört zur Generation der Klickkultur, doch genau gegen die tritt er an. Denn seine ausgefuchsten, mit immer neuen Finten verblüffenden Kompositionen, schöpfen zwar aus dem großen Fundus, setzen aber eine detaillierte Auseinandersetzung voraus, wie sie über YouTube nicht zu haben ist.
Mit all ihren Volten und überraschenden Wendungen, behält Stefan Schultzes Musik etwas Springlebendiges, Agiles von hoher Eingängigkeit und Durchschlagskraft, ohne sich je im Simplen zu verlieren. Aus dieser genau gebauten Wendigkeit resultieren Kraft und ansteckende Vitalität dieser Breitwandklänge. Das ist ganz und gar Musik von heute, die jedoch um ihre Ahnen weiß.
2017 WhyPlayJazz
(RS033)
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2015 WhyPlayJazz
(RS017)
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This is whip smart jazz rolled out as boozy fun. Stefan Schultze‘s 18-piece ensemble is about as unconventional as a big band gets, and yet their personable enthusiasm and magnetic charm and a willingness to dive into a blues at will create an environment that makes this music completely embraceable.
Den Hotelpagen Ted, die verbindende Figur im Film, hat Stefan Schultze nun zum Rollenmodell für sein neues Album gemacht. Denn auch in seiner Musik öffnen sich immer wieder Türen zu neuen Überraschungen zwischen Jazz, Neuer Musik, Blues und Noise. [...] Die enorme Vielschichtigkeit seiner Partituren und die Virtuosität im Umgang mit dem Klangkörper Bigband machen „Ted The Bellhop“ zu einer kleinen Sensation.
Mit seinem 18-köpfigen Large Ensemble hat sich Pianist Stefan Schultze (Jg. 1979) in die Schwergewichtsklasse begeben. Die Wucht des Klangkörpers wird freilich klug dosiert und mit ausführlichen Solo-Statements kontrastiert.
Er entführt uns in Klangräume voll mit kleinen und großen Überraschungen, abrupten Wendungen und anarchischem Witz. [...] Feiner, zeitgemäßer, aber nicht modischer Big-Band-Jazz aus Norddeutschland.
Both the music and the performances are inspired and highly aesthetic, which makes this album an absolute delight for all Big Band enthusiasts and in fact all Jazz connoisseurs. A must!
Il nous fait imaginer une rencontre agitée, endiablée, entre Charles Mingus et Carla Bley sur les rives du Rhin. [...] Il y a là-dedans d’impétueux solistes, des coups d’audace et beaucoup de finesse.
Das Label WhyPlayJazz, sonst bekannt für experimentierfreudige Combo-Einspielungen, hat mit seiner ersten Jazzorchester-CD einen großen Wurf gelandet. Und mit ihm auch der Komponist und WDR-Jazzpreisträger 2010, Stefan Schultze. Das mit dem Deutschlandfunk produzierte Album bringt kein Thema-Solo-Thema-Big-Band-Programm, sondern setzt sich aus stark auskomponierten Mood-Stücken zusammen, deren nicht-strophische, bisweilen minimalmusic-hafte Motivkern- und Riff-Entwicklungen vor den Solisten ausgedehnte Klanglandschaften zum Durchmessen aufbauen.
Erratic Wish Machine ist ein Album voller nicht-trivial musikalischer Erkundungen. Schultze verdient Lob für die Verfolgung seiner Träume, die zu so grandiosen Aufnahmen führen.
Stefan Schultze lud für seine Produktion Erratic Wish Machine den Virtuosen für chinesische Mundorgel Wu Wei (u.a. zu hören mit Pascal Contet und dem Ensemble Intercontemporain) ein: Sehr ungewöhnlich und erfolgreich. Unvorhersehbare Maschinen-Wünsche, die viele Überraschungen bereit halten. Sehr hörenswert, das ist sicher!
Die Sheng ist eine Art chinesische Mundorgel, und der Pianist und Komponist Stefan Schultze war von ihr und ihrem Virtuosen Wu Wei so fasziniert, dass er ein ganzes Bigband-Album um sie herum komponiert hat. „Es ist kein besonders lautes Instrument, aber sehr kontrastreich, und ich wollte Wege finden, es mit der Bigband-Musik, wie ich sie schreibe, zu verbinden“, sagt Schultze. „Man muss leise Momente schaffen, in denen Platz für das Instrument ist. Die Sheng soll nicht nur als minimal andere Klangfarbe durchschimmern.“ Das gelingt auf „Erratic Wish Machine“ (WhyPlayJazz) von Stefan Schultzes Large Ensemble ganz vorzüglich. „Klanglich ist die Sheng eine Mischung aus Melodika, Orgel und Akkordeon“, erläutert der Bandleader. „In den extremen Registern kann sie aber auch wie eine Klarinette oder eine Geige klingen. Die Sheng kann sehr hoch spielen und dort mit Glissandi arbeiten.“ Ganz zum Schluss gibt Schultze dem Affen dann aber doch noch einmal Zucker. „Dorf im Kopf“ klingt wie ein Parallelritt über mehrere Schützenfeste, bei deren das prominent besetzte Ensemble - unter anderen Charlotte Greve, John-Dennis Renken, Jürgen Friedrich und Heiner Wiberny - mehrere Melodien gleichzeitig zu spielen scheint. „Das ist eine Art umgekehrter Kulturschock“, grinst Schultze. „Das Stück verarbeitet volkstümliche Musikklischees. Ich habe mich schon oft gefragt, wie diese Melodien wohl auf Menschen aus anderen Kulturkreisen wirken, und habe versucht, das Beste daraus zu machen. Die Trompeten sollten extra wie eine Dorfkapelle spielen.“
Schultze beeindruckt als Komponist und durchbricht alle Konventionen der Bigband-Tradition. Seine Musik durchläuft Phasen von introvertiert melodiös bis zum extremen heavy Rock. [...] Eine CD mit sehr abwechslungsreicher Musik, die stets fasziniert und vor allem schön ist, und die Wu Wei die Gelegenheit bringt, die unbegrenzten Möglichkeiten der Sheng völlig auszunutzen.
[...] von wilden Tutti bis zu filigranen Ensemblepassagen, von Minimalistischem und Rockigem bis zu schräg dahinrumpelnden ungeraden Metren. Seine Musik gehört zum Originellsten, was die internationale Big-Band-Szene zu bieten hat. Seine Kompositionen stecken voller überraschender Entwicklungen, voller origineller Ideen, voller Stilbrüche und nicht zuletzt voller ungewöhnlicher Klangfarben. Was Kontraste und Abwechselung angeht ist Stefan Schultze (ohnehin) ein Meister.
Das Large Ensemble, eine 17-köpfige, hochkarätig besetzte Big-Band-Formation, beeindruckte mit rhythmischen Finessen, melodischer Farbigkeit und Witz.
Musik, die in keine Schublade passt, aufwendig instrumentiert, mit komplexen Arrangements bedacht und mit vollem Bigband-Sound dem Zuhörer entgegentritt. [...] kolossal interessant für neugierige Musikfreunde, die etwas vertragen können und die immensen Spannungsbögen zwischen scheinbar ziellos umherirrenden Pianissimi und massiven Eruptionen des gesamten Ensembles standhalten können.
Ganz, ganz großes Kino. Christoph Schlingensief und Franz Zappa hätten ihre wahre Freude daran gehabt. Stefan Schultze ist jedenfalls einer, dem der Schalk gehörig im Nacken sitzt, der Verwirrung, überraschende Wendungen, Gegensätze und raue Kanten liebt.
Schultzes Kompositionen stoßen Entwicklungen an, schaffen kribbelnde Zustände, elektrisieren mit Freiheiten für die kreativen Jazzmusiker, deren improvisierende Mittelgestaltung elementar ist.
Gegensätze, die sich polarisieren und ins Schlepptau nehmen, Stilrichtungen, die sich anpassen, aber doch verschieden sind. Klänge, die manchmal überfordern, aber nie abstrus werden. […] So, bitteschön, macht Bigband-Sound Spaß.