The Jig Is Up von FUSK

2018 WhyPlayJazz (WPJ043LP), Vinyl LP + MP3 Album Download

FUSK »The Jig Is Up«

Titelverzeichnis

  1. Circles  5:07
  2. The Jig Is Up  6:54
  3. Blacklisted  3:53
  4. Pennies  6:17
  5. Happy New Year  5:47
  6. Politics  5:21
  7. Dyrk Dild  4:11
  8. Minervois  7:27

Besetzung

Kasper Tom Christiansen (dr, comp), Tomasz Dąbrowski (tp), Andreas Lang (b), Rudi Mahall (bcl)

Produktionsdetails

Recorded, mixed and mastered October 2017 by Tito Knapp at Tito’s Zentrifuge, Berlin, Germany. All compositions by Kasper Tom Christiansen. Produced by Kasper Tom Christiansen for WhyPlayJazz. Design by Travassos. Photo by Kristoffer Juel. With support from Svendborg Musikråd, DJBFA and Koda’s Cultural Funds.

FUSK ist zu hundert Prozent zeitgenössischer Jazz, nach vorn katapultiert von ausgeprägten Individualisten, die sich und uns etwas zu sagen haben. Das ist intensive, spaßvolle Musik voller melodischer Prägnanz, griffig, dicht und nah bei ihren Wurzeln und von da abhebend ins Offene.

Kasper Tom Christiansen ist weit entfernt davon, ein Purist zu sein, so vermischt er kurzweilig die Genres und ist in den Techniken zeitgenössischer neuer Musik ebenso fit wie in den Improvisationen des freien Jazz.

Mit dem Quartett FUSK begibt er sich auf einen gar nicht eng umzäunten Abenteuerspielplatz. Das alles beginnt schon mit der Komposition der Band, die seit zehn Jahren existiert und mit »The Jig Is Up« nun ihr viertes Album vorlegt. Trompete (neu dabei der verblüffende Pole Tomasz Dabrowski), Klarinette/Bassklarinette (Rudi Mahall), Bass (Andreas Lang) und Schlagzeug: Das erinnert an das klassische Quartett Ornette Colemans, auch an das New York Art Quartet, das von Archie Shepp mit Bill Dixon und andere Bands aus den Aufbruchssechzigerjahren des Jazz. Der Sound scheint zunächst ein wenig retro auf jene oktoberrevolutionäre Zeit zu verweisen. Doch spürt man fast unmittelbar, wie hintersinnig, spielfreudig und mit unaufdringlichem Witz diese Geschichte hier in die Gegenwart verlängert wird.

In diesen Kompositionen besticht eine gar nicht aufdringlich vor sich hergetragene Komplexität. In ihrer Umsetzung verblüfft die Leichtigkeit des Spiels voller Temposchärfe in eng verschränkten Interaktionen der Bläser. Das kann nach Blaulichtfahrten klingen, nach einem Club, in dem man gerne den Abend verbringt, nach Großstadtstraßenszenen, nach einer seligen Vergangenheit und ihren Spuren im Jetzt. Das ist intensive, spaßvolle Musik voller melodischer Prägnanz, griffig, dicht und nah bei ihren Wurzeln und von da abhebend ins Offene. Das konstruiert und dekonstruiert sein Material im selben Moment.

Freudvoller Swing macht sich in diesem akustischen Format augenzwinkernd auf zu quicklebendigen und griffigen Aktionen. Erfrischende Musik entsteht so, die lustvoll mit unseren Hörgewohnheiten spielt, indem sie sie bedient und gleichzeitig durchpustet.

In ausgewogener Turbulenz changiert das naturbelassen zwischen Komponiertem und immer wieder neuen Absprüngen in freien Furor. Nichts verselbstständigt sich hier, weil alles einem Dienst an der Sache zugeordnet ist. Das zwinkert schon im Bandnamen FUSK, was man mit "Pfuschen" übersetzen könnte, den Hörer in ironischer Untertreibung an. Doch verflacht diese Ironie niemals in billigen Ulk. Hier herrscht kein Mangel an Ideen.


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