2024 WhyPlayJazz (WPJ064), CD + MP3 Album Download
Elia Rediger (Gesang), Benjamin Weidekamp (Piccolo, Flöte, Altflöte, Klarinette, Bassklarinette, Altsaxofon, Piano, Percussion, Background Vocals), Jérôme Bugnon (Posaune, Keyboard, Moog, Background Vocals), Michael Haves (Künstlicher Gesang, Background Vocals, Gitarren, Synths, Kontrabass bei “Privare“, Bassgitarre on “Kipppunkt 1“ & “Kipppunkte“, Bass Synth, Kazoo, Drum & 808 Programming on “Hikikomori”, Percussion)
Nach dem letzten Album Alles wird gut gegangen sein werden, über das Ulrich Steinmetzger in der
Leipziger Volkszeitung schrieb „Eine politische Musik des Jetzt entsteht so – provokant, eingängig,
subversiv und treibend“, folgt im Februar 2024 das etwas nüchterner, die aktuelle Lage der Welt
reflektierende Ein bisschen Zeit haben wir ja noch der Brigade Futur III, ob als Beruhigung oder letzte
Warnung vor dem ultimativen Kipppunkt.
Die Musiker, Komponisten, Künstler (und noch vieles mehr) Benjamin Weidekamp, Elia Rediger,
Jérôme Bugnon und Michael Haves haben ihr Projekt wie schon beim Vorgängeralbum mit der
Leipziger Spielvereinigung Sued als 18-köpfige Big Band eingespielt. Nach den fulminanten
Konzerten der „Alles Wird Gut Gegangen Sein Werden”-Tour folgten irgendwann Pläne für ein zweites
Album. Die Aufnahmen dafür mussten aufgrund von manahntesschon dreimal verschoben und
schließlich auf Eis gelegt werden. Stattdessen nutzte die Brigade Testaufnahmen mit der SpVgg Sued
vom Mai 2019 als Grundlage für die neue Produktion.
Eine Studiosession mit Berliner Personal folgte im Mai 2021, in der Teile der Aufnahmen noch einmal
neu eingespielt wurden, sowie eine finale Studiosession mit großer Big Band im Folgejahr. Im
Anschluss bastelten die Brigadiere eifrig an den Aufnahmen, bis das neue Werk im Sommer 2023
fertig war.
Leidenschaftlich eklektisch verwenden die vier Brigadiere Einflüsse aus jeglicher Art von Kultur. Ob
Jazz oder Klassik, Musik oder Kunst, Theater, Film, Bücher, das Leben an sich, Philosophie, Kochen
oder was auch immer – Hauptsache es berührt die vier und die Ideen der Brigade werden adäquat
transportiert.
Inspiriert vom frühen Duke Ellington, polyrhythmischen Überlagerungen, Art- und Indie-Pop sowie US
Hip-Hop lotet die Brigade Futur III den akustischen Klang der Big Band vollends aus und erweitert ihn
durch Synthesizer, Trigger-Sounds, Samples und dergleichen. Aus all diesen Einflüssen entstand eine
waghalsige Achterbahnfahrt durch eingängige Melodien, serielle Kompositionstechniken,
Improvisation, rumpelnden Beats und Jazz. Ulf Drechsel kommentierte im rbb: „Sie jammen im Geiste
mit Sun Ra, Ellington, Coltrane, Brecht, Weill und Kurt Schwitters. Die Texte sind skurril, böse, zart
und sehr konkret“.