2022 WhyPlayJazz (WPJ058), CD + MP3 Album Download
Philip Zoubek (piano, synthesizer, composition), David Helm (bass), Dominik Mahnig(drums)
Recorded by Christian Heck. Engineered by Ernst Hartmann and Anton Blank. Produced by Odilo Clausnitzer for DLF. Recorded December 2020 at Deutschlandfunk, Cologne. Mixed and mastered by Martin Ruch. Design by Markus Dorninger, based on artwork by Jannis Sicker. Special thanks to Dominik, David, Claudia, Roland Schulz, Markus, Jannis and the Zoubeks.
So klingt kein anderes Pianotrio. Mit verblüffender Folgerichtigkeit schreiben Philip Zoubek, David Helm und Dominik Mahnig auf ihrer dritten CD ihre forschende Spielhaltung fort. Ein traditionelles Format bleibt lebendig und zukunftsweisend, wenn dieses Trio Genre-Welten zusammenführt und auf wunderbare Art zum Klingen bringt.
Die Stücke bilden Plattformen, denen auf der Bühne Kontur und Charakter gegeben werden. So entstand ein verzweigtes Labyrinth, in dem die instrumentalen Elemente zu einer kaum noch unterscheidbaren Synthese geführt sind. Kaleidoskopartig schillert diese Musik in vielen Farben, die auseinander hervor- und ineinander übergehen. Der Organismus dieser eng verzahnten Band sucht immer neue Richtungen des Zusammenklangs, die dann konzise ausgeschritten werden. Das ergibt wie selbstverständlich diese markante und ausdifferenzierte Einheit, diesen Wiedererkennungseffekt eines Gruppenklangs, der originell unverbraucht ist – voller Spannung und Elastizität. Die in exzellenter Tonqualität im Kammermusiksaal des Deutschlandfunks entstandene Musik ist immer wieder neu und orientiert sich im ungesicherten Terrain nicht an funktionierenden Referenzgrößen. In ihren fantasiereichen Trialogen suchen die Musiker nach innerer Logik und einem tieferen, weiter ausgreifenden Zugang zur Improvisation. Sie spielen mit Formen, Strukturen, Rhythmen und Intensitäten, ohne simple Schemen von Thema und Variation zu bedienen. Das macht ihre Musik zum Abenteuer auch für die Hörenden. Drei ausgeprägte Charaktere sind hier bei gemeinsamer Arbeit auf weit abgesteckten Feldern zu genießen, deren Koordinaten sie sich situativ aneignen. Aus der Kombinatorik ihrer Instrumente schaffen sie eigene Welten, die in Titeln wie „Insomnia“, „Meander“, „Mantra“, „Breath“ oder „Silent House“ treffend beschrieben sind.
Mit dieser Art Kontrastprogramm ist den dreien ein Album gelungen, das voller Überraschungen steckt und vom Willen zeugt, sich nicht länger auf ausgetretenen Pfaden bewegen zu wollen.